Aufgaben von Lehrer*innen

Denken Sie darüber nach, Lehrer*in zu werden? Dann stellen Sie sich doch einmal die Frage, warum Sie zukünftig gerne als Lehrer*in arbeiten möchten.

Weil die Arbeit als Lehrer*in abwechslungsreich ist? Weil Sie junge Menschen gerne auf Ihrem Entwicklungsweg begleiten möchten? Weil Sie sich fachlich mit den Themen auseinandersetzen möchten, die Sie brennend interessieren? Weil Sie Ihr Wissen gerne weitergeben? Weil der Beruf finanzielle Sicherheit verspricht? …

Im Zuge Ihrer Überlegungen sollten Sie berücksichtigen, wie vielfältig die Aufgaben und wie komplex der Arbeitsalltag einer Lehrkraft ist. Ihre Schüler*innen, die Eltern, Ihre Kolleg*innen und die Schulleitung werden unterschiedliche, teils widersprüchliche, Anforderungen an Sie stellen, die es immer wieder aufeinander abzustimmen gilt. Trotz zahlreicher Eindrücke im Schulalltag müssen Sie als Lehrkraft stets den Überblick behalten, um die individuellen Potenziale und Fähigkeiten all Ihrer Schüler*innen erkennen und fördern zu können. Die Arbeit beginnt oft in aller Frühe und endet spät mit einem Elterngespräch, in einer Konferenz oder am Schreibtisch. Haben Sie trotz allem den Mut, sich auf den Weg zu machen, wenn der Beruf Interesse bei Ihnen weckt! Er kann herausfordernd sein, aber auch viel Abwechslung und Erfüllung mit sich bringen. Auf dieser Seite finden Sie eine kleine Auswahl an Entscheidungshilfen. Die Mitarbeiter*innen des Bereichs Beratung und Informationsmanagement beraten Sie selbstverständlich auch gerne persönlich. Falls Sie sich im Vorfeld mit Lehramtsstudierenden austauschen möchten, können Sie den Fachschaftsrat Lehramt aufsuchen.

Die vielseitigen und spannenden Aufgaben von Lehrpersonen lassen sich verschiedenen Kompetenzbereichen zuordnen: Unterrichten, Erziehen, Beurteilen, Beraten und Innovieren. Was genau darunter zu verstehen ist, hat die Kultusministerkonferenz in den sog. Standards für die Lehrerbildung (Beschluss vom 16.12.2004 i. d. F. vom 16.05.2019) formuliert, die im Folgenden kurz zusammengefasst sind. Vielleicht hilft Ihnen die Auseinandersetzung hiermit bei Ihrer Studien-/ Berufswahl:

Unter den Kompetenzbereich Unterrichten fällt die fach- und sachgerechte Unterrichtsplanung und -durchführung unter Berücksichtigung unterschiedlicher Lernvoraussetzungen und Entwicklungsprozesse. Eine gute Lehrkraft gestaltet anregende und motivierende Lernsituationen und befähigt die Schüler*innen dazu, Zusammenhänge herzustellen, Gelerntes zu nutzen sowie selbstbestimmt zu lernen und zu arbeiten.

Der Kompetenzbereich Erziehen beinhaltet das Wissen über die sozialen, kulturellen und technologischen Lebensbedingungen der Schüler*innen, d. h. z. B. über etwaige Benachteiligungen, Beeinträchtigungen und Barrieren. Über die Vermittlung von Normen und Werten und eine Haltung der Wertschätzung und Anerkennung von Diversität nimmt eine gute Lehrkraft Einfluss auf die individuelle Entwicklung der Schüler*innen. Er*Sie begegnet Konflikten im Schulalltag lösungsorientiert, alters- und entwicklungspsychologisch adäquat und erzieht die Schüler*innen zu Personen, die selbstbestimmt und reflektiert urteilen und handeln können.

Der Kompetenzbereich Beurteilen und Beraten umfasst die Diagnose von Lernvoraussetzungen und -prozessen. Eine gute Lehrkraft erfasst die Leistungsentwicklung der Schüler*innen auf Grundlage von transparenten Beurteilungsmaßstäben. Er*Sie ergreift gezielte Fördermaßnahmen und steht sowohl Schüler*innen als auch Eltern beratend zur Seite.

Unter den Kompetenzbereich Innovieren fällt die Beteiligung an der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Eine gute Lehrkraft kennt die besonderen Berufsanforderungen. Er*Sie versteht den eigenen Beruf als öffentliches Amt, das eine besondere Verantwortung, Verpflichtung und ständige Selbstreflexion und Weiterentwicklung, z. B. in Bezug auf gesellschaftliche, kulturelle und technologische Entwicklungen, mit sich bringt.

Ihr Weg zu einer guten Lehrkraft wird durch verschiedene Ausbildungsstandorte führen, die ihrem Ausbildungsangebot jeweils die o. g. Standards für die Lehrerbildung zugrunde legen. Die universitäre Ausbildung von Lehrer*innen in Nordrhein-Westfalen gliedert sich in ein Bachelor- und ein Masterstudium. An der Universität werden

  • die Grundlagen für die selbstständige Ausübung eines Lehramtes an öffentlichen Schulen erworben,
  • fachwissenschaftliche, fachdidaktische und bildungswissenschaftliche Kompetenzen ausgebaut und in ersten Praxiserfahrungen erprobt und reflektiert,
  • ein professioneller Umgang mit Vielfalt und die Fähigkeit zur Kooperation mit Kolleg*innen, Eltern und anderen involvierten Berufsgruppen geschult.

An die universitäre Ausbildung schließt sich – als zweite Phase – der Vorbereitungsdienst in der Schule und im Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) an. Der Vorbereitungsdienst endet mit einer Staatsprüfung für das entsprechende Lehramt. Im Laufe dieser wissenschaftlich fundierten schulpraktischen Ausbildung werden Sie als eigenverantwortliche Lernende auf Ihre zukünftige berufliche Unterrichts- und Erziehungstätigkeit an Schulen vorbereitet.

Inzwischen konnten Sie sich einen ersten Eindruck von den Fähigkeiten und Fertigkeiten, d. h. den Kompetenzen, verschaffen, die für eine erfolgreiche Ausübung des Lehrberufs erforderlich sind. Lassen Sie sich von dieser Fülle aber bitte nicht abschrecken! Im Laufe Ihrer Ausbildung an den verschiedenen Standorten bleibt ausreichend Zeit, um die geforderten Kompetenzen zu erwerben. Und noch etwas: Der Weg zu einer guten Lehrkraft wird auch nach Ihrer Ausbildung weitergehen. Als gute*r Lehrer*in werden Sie Ihr eigenes Handeln immer wieder neu hinterfragen und sich kontinuierlich weiterentwickeln.

Wie werde ich eigentlich Lehrer*in? Diese wichtige Frage treibt viele (vor allem junge) Menschen um. Dies wurde zum Anlass genommen, in einem Erklärvideo die wichtigsten Fragen zu Ablauf und Zielen der Lehrerausbildung zu beantworten.

 

Das Bild zeigt einen Ausschnitt einer Tastatur, bei dem eine Taste durch eine rote Taste mit der Aufschrift contact us ersetzt ist.

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