Vielfalt stärken – Sprachbildung an Berufskollegs
Eine nachhaltige Sprachförderung für Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Zweit- und Fremdsprache, eine interkulturelle Schulentwicklung sowie eine praxisnahe Ausbildung von Studierenden im Bereich Deutsch als Zweitsprache, Interkulturalität und Mehrsprachigkeit im Rahmen ihres Lehramtsstudiums – das sind die Ziele des Projekts „Vielfalt stärken“.
Seit Herbst 2013 gibt es an der Universität Paderborn das Projekt „Vielfalt stärken“, durchgeführt vom Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ) und vom Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft. Einerseits erwerben Lehramtsstudierende bereits studienbegleitend Kompetenzen im Umgang mit kultureller und sprachlicher Heterogenität an Schulen, andererseits werden Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Zweit-/Fremdsprache durch Sprachförderung unterstützt.
- Das müssen Sie mitbringen
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In der Regel ist es Voraussetzung für die Mitarbeit im Projekt „Vielfalt stärken – Sprachbildung an Berufskollegs“, dass Sie Ihr Orientierungspraktikum bereits absolviert haben, möglicherweise bereits mit dem Schwerpunkt Interkulturalität, DaZ und Mehrsprachigkeit. In jedem Fall sollten Sie Interesse an diesem Themenkomplex haben und im Idealfall bereits Veranstaltungen des DaZ-Moduls besucht haben.
Das Angebot gilt für Studierende der Schulform Berufskolleg aller Fächer, besonders auch für Studierende, die nicht Deutsch als Unterrichtsfach belegen.
- Das sind Ihre Aufgaben
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Sie sind für ein Schulhalbjahr an einer unserer aktuell zwei Kooperationsschulen in Paderborn tätig (Berufskolleg Schloß Neuhaus und Kolping-Berufskolleg). Hier leiten Sie eine Kleingruppe von Schülerinnen und Schülern mit Deutsch als Zweitsprache, Mehrsprachigkeit und Sprachförderbedarf. Die Förderung von Schriftlichkeit bildet einen Schwerpunkt, vor allem im Hinblick auf den Übergang von der Internationalen Klasse in die Regelklasse. Darüber hinaus umfasst die Sprachförderung DaZ spezifische Bereiche und interkulturelles Lernen, möglicherweise auch in Bezug auf ein anderes Unterrichtsfach als Deutsch.
In der Regel leiten Sie eine Fördergruppe mit durchschnittlich 5-8 Schülerinnen und Schülern zwei Unterrichtsstunden pro Woche an einer unserer Kooperationsschulen, eventuell auch in Form von Teamteaching. Sie sind verantwortlich für die Vor- und Nachbereitung Ihrer Förderstunden und entwickeln auf Basis einer Sprachstandsdiagnose einen Förderplan. Parallel zu Ihrem Förderunterricht besuchen Sie die wöchentliche Begleitveranstaltung, in der Sie für Ihre Tätigkeit ausgebildet und unterstützt werden. Themen sind in dem Seminar unter anderem Binnendifferenzierung, Wortschatzarbeit, Fachsprache, Schreibkompetenzen und DaZ. - Das könnte Ihr Gewinn sein
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Durch die Begleitveranstaltung und den Einsatz an einem Berufskolleg erhalten Sie die Möglichkeit zur Theorie-Praxis-Verzahnung von Inhalten aus dem Themenkomplex Interkulturalität, Deutsch als Zweitsprache und Mehrsprachigkeit sowie Sprache im Fach. Sie haben Gelegenheit, den Umgang mit heterogenen Schülergruppen in der Praxis zu erleben und hierfür Kompetenzen zu entwickeln.
Studierende absolvieren im Rahmen ihrer Mitarbeit im Projekt eine studienbegleitende Praktikumsphase bzw. das Berufsfeldpraktikum und haben anschließend die Möglichkeit, den Förderunterricht in Form einer bezahlten Tätigkeit durchzuführen. Der Einsatz als Sprachförderlehrkraft kann als Profilpraktikum für das Profil „Umgang mit Heterogenität“ angerechnet werden. Eine Fortführung des Schwerpunkts ist auch im Praxissemester durch die Belegung eines Begleitforschungsseminars mit DaZ-Schwerpunkt möglich.
Ziel des Projekts „Vielfalt stärken – Sprachbildung an Berufskollegs“ ist ein sukzessiver Kompetenzaufbau durch eine Verzahnung mit den Praxisphasen, auch über das Lehramtsstudium hinaus. Lehramtsstudierende können so eine fundierte Profilierung für den Arbeitsmarkt erreichen.
Sie erhalten zum Abschluss Ihrer Teilnahme eine ausführliche und aussagekräftige Teilnahmebescheinigung.
- Diese zeitlichen Rahmenbedingungen gibt es
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Die Ausbildungsphase erstreckt sich über ein Schulhalbjahr und beginnt jeweils nach den Sommerferien im September und nach den Halbjahreszeugnissen im Februar. Sie besuchen ein Blockseminar und die Begleitveranstaltung zur Vorbereitung und führen während der Ausbildungsphase bereits eigenständig Förderunterricht durch. Es besteht i.d.R. die Möglichkeit, ein weiteres Schulhalbjahr nach Beendigung der Ausbildung als Förderlehrkraft tätig zu sein.
Das Projekt „Vielfalt stärken – Sprachbildung an Berufskollegs“ wird gefördert durch den Stifterverband, die Osthushenrich-Stiftung, das Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Paderborn und unterstützt durch die Alumnivereinigung PLAZEF. Die Durchführung des Sprachförderunterrichts ist nur mit dem großen Engagement der Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner an den Kooperationsschulen vor Ort möglich. Durch den Einsatz der Lehrerinnen und der Lehrer werden die studentischen Förderlehrkräfte betreut und unterstützt.