Cybergewalt und Cybermobbing im Kontext Schule
Referent*innen: Annabel Krome und Evelyn Schuster
Per Smartphone sind Kinder und Jugendliche rund um die Uhr aktiv in Chat-Rooms, sozialen Netzwerken, WhatsApp-Gruppen, Online-Spielen und Co. vernetzt, wodurch sie dem allgegenwärtigen Verleumden, Hassen, Bedrohen, Beleidigen und Bloßstellen ausgesetzt sind. Häufig reicht ein einziger Auslöser wie beispielsweise das Teilen eines peinlichen Fotos, um den Mobbingprozess in Gang zu setzen. Eine Wiederholung der Tat ist nicht notwendig, da die rasant schnelle Verbreitung an ein unendliches großes Publikum dafür sorgt, dass das Opfer dieser Endlosviktimisierung ausgesetzt ist. Wie erlangen Kinder und Jugendliche einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien? Welche Rolle kommt der Schule, welcher der Lehrkraft bei der Prävention zu? Wie können Lehrkräfte im Unterricht präventiv aktiv werden? Welche Präventionsprogramme stehen den Schulen in NRW zur Verfügung?
Informationen über die Landespräventionsstelle gegen Gewalt und Cybergewalt an Schulen in NRW (LPS)
Ausgehend vom Referenzrahmen Schulqualität NRW ist es oberstes und weitreichendes Ziel der Landespräventionsstelle, daran mitzuwirken, „ein sozial gerechtes und leistungsförderndes Schulsystem zu schaffen, in dem alle Talente entfaltet und gefördert, Vielfalt wertgeschätzt und kein Kind zurückgelassen wird“ (Referenzrahmen Schulqualität NRW 06/2020). Dies ist nur in einem Lernumfeld möglich, in dem alle an Schule Beteiligten angstfrei leben und lernen können, in dem ein Klima der Achtsamkeit und des Respekts vorherrscht und an dessen Ausgestaltung alle partizipativ beteiligt sind. Gewaltfreiheit auf allen Ebenen ist dafür eine Grundvoraussetzung und die LPS unterstützt die Schulen in Nordrhein-Westfalen bei der Umsetzung dieser Grundmaxime.
Ihre globalen Zielsetzungen sind die Reduzierung von Gewalt und Cybergewalt an Schulen und die Verbesserung des subjektiven Sicherheitsgefühls der Lehrkräfte, der Schülerinnen und Schüler, der pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Eltern. Ziel für jede Schule muss es sein, dass Gewalt in der Schule keinen Platz hat und dass alle Schülerinnen und Schüler, Lehr- und Fachkräfte angstfrei und furchtlos in der Schule leben und arbeiten können.
Die LPS möchten einen Beitrag dazu leisten, mehr Orientierung zu schaffen und Antworten zu finden, die das Problem Cybergewalt in Zukunft weiter verringern und sich mit Respekt, Akzeptanz und Toleranz in der Schule sowie im Internet zu begegnen.
Annabel Krome studierte die Fächer Englisch und Sozialwissenschaften auf Lehramt an der Universität Duisburg-Essen. Nach dem Referendariat war sie seit 2010 am Max-Planck-Gymnasium Duisburg als Lehrerin tätig und leitete dort die Englisch Fachschaft. Sie war verantwortlich für die Studien- und Berufsorientierung, Lerncoaching und Corporate Identity. Seit 2020 arbeitet Annabel Krome als abgeordnete Lehrkraft in der Landespräventionsstelle gegen Gewalt und Cybergewalt an Schulen in NRW. Ihre thematischen und inhaltlichen Schwerpunkte sind die Pflege und Weiterentwicklung des NRW- und bundesweiten Gewaltpräventions-Netzwerks, soziale Medien, Sexting und sexualisierte Gewalt.
Evelyn Schuster hat nach der Ausbildung zur Erzieherin eine Kindertagesstätte geleitet, in der Kinder- und Jugendhilfe gearbeitet und mit dem Studium der Psychologie und Sozialpädagogik für berufliche Schulen am Geschwister-Scholl-Berufskolleg in Leverkusen die Fachschule für Sozialpädagogik geleitet. Sie hat umfangreiche Weiterbildungen in Beratung/ Kommunikation, ästhetische Bildung, frühkindliche Entwicklung und Bildung sowie eine Ausbildung zur Spielpädagogin und Marte Meo-Therapeutin absolviert. Seit 2020 ist sie als abgeordnete Lehrkraft in der Landespräventionsstelle gegen Gewalt und Cybergewalt an Schulen in NRW mit den Schwerpunkten Cybergewalt, Kinder- und Jugendmedienschutz, Classroom-Management und der Koordinierung von Präventionsprogrammen tätig.