Digitale Lehrer*innebildung wird an der Universität Paderborn fokussiert

Am 28. April 2023 fand die Tagung Digitalisierungsbezogene Lehrer*innenbildung an der Universität Paderborn statt. Sie wurde von den Akteur*innen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekts „Communities of Practice NRW für eine Innovative Lehrerbildung“ (ComeIn) veranstaltet. Mit rund 160 Teilnehmer*innen aus allen Phasen der Paderborner Lehrer*innenbildung erzielte die Fachtagung eine hohe Resonanz und übertraf damit noch die Erwartung der Veranstalter*innen.

In mehr als 40 Beiträgen stellten Forschende und Lehrende der Universität Paderborn aktuelle Forschungsergebnisse, innovative Lehr- und Veranstaltungskonzepte sowie digitale Tools vor, die in der Hochschullehre oder in der Fortbildung eingesetzt werden. Darunter befanden sich beispielsweise Konzepte für die gezielte Förderung digitalisierungsbezogener Kompetenzen im Fachunterricht, Instrumente einer dynamischen und agilen Schulentwicklung und Ansätze zur Einbindung von Open Educational Resources. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse des projektbegleitenden ComeIn Qualitätsmanagements präsentiert und die medienbezogenen Erfahrungen von Lehramtsstudierenden vorgestellt. Abgerundet wurde die Fachtagung durch ein von Prof. Dr. Alexander Martin (Fachhochschule Südwestfalen) moderiertes Podium. Dort erörterten Expert*innen die Gelingensbedingungen einer innovativen Ausbildung von (angehenden) Lehrer*innen in allen drei Phasen der Lehrkräftebildung. Aufseiten der Universität Paderborn diskutierten Prof. Dr. Bardo Herzig, Direktor des Zentrums für Lehrerbildung – PLAZ Professional School, Prof. Dr. Sabine Fechner, stellv. Direktorin des Zentrums für Lehrerbildung – PLAZ Professional School, Prof. Dr. Ilka Mindt, Leitung der AG Medien und Bildung, Tim Krühler, Lehramtsstudierender im Master, sowie Digitalisierungsexperte David Tepaße, Leiter des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) Detmold.

Über die zentralen Erfolgsfaktoren für eine gelingende Lehrkräfteausbildung waren sich dabei alle Teilnehmer*innen einig. So seien Innovationsgeist, verlässliche Partner in allen drei Phasen der Lehrer*innenbildung sowie Zeit für die Erprobung nachhaltiger Entwicklungen neben der fachlichen Arbeit ebenso zentrale Erfolgsfaktoren, wie das Ziel vor Augen, (angehende) Lehrer*innen zur Gestaltung der digitalen Welt zu befähigen. Prof. Dr. Birgit Eickelmann und Prof. Dr. Bardo Herzig, ComeIn-Projektleitungen am Standort Paderborn, resümieren: „Im Projekt ComeIn wurden hochschulübergreifend tragfähige, innovative Konzepte und Produkte entwickelt, die nun zum Ende der Projektlaufzeit sichtbar und erlebbar in die Ausbildungsregion Paderborn hineinwirken. Vor Ort sind dabei etablierte Strukturen und bewährte Formen der Zusammenarbeit zwischen Universität, ZfsL, Fortbildungssystem und Bildungsadministration sowie Gespräche auf Augenhöhe mit allen Akteur*innen der Lehrer*innenbildung wichtige Gelingensbedingungen.“

Das Projekt ComeIn vereint die zwölf lehrerbildenden Universitäten Nordrhein-Westfalens und Vertreter*innen der Lehreraus- und -fortbildung und wird vom BMBF im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ bis Ende 2023 mit 6,2 Millionen Euro gefördert. Im Fokus stehen die Förderung digitalisierungsbezogener Kompetenzen in allen drei Phasen der Lehrerbildung sowie Gelingensbedingungen einer phasenübergreifenden Zusammenarbeit. Um dies zu realisieren, finden sich Expert*innen aus Universitäten, Fortbildungseinrichtungen und Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung in sogenannten „Communities of Practice“ zusammen. An der Universität Paderborn wird die Forschungsarbeit im Verbundprojekt von Prof. Dr. Bardo Herzig und Prof. Dr. Birgit Eickelmann koordiniert. Insgesamt sind 26 Wissenschaftler*innen aus Paderborn beteiligt. Dafür erhält die Universität 1,2 Millionen Euro der gesamten Fördersumme.

Kontakt: Dr. Franziska Schwabl