Am vergangenen Mittwoch fand zum 9. Mal der Paderborner Grundschultag an der Universität Paderborn (UPB) statt. Unter dem Thema „Demokratie von Anfang an! Demokratie in der Grundschule erfahren, mitgestalten und reflektieren“ tauschten sich ungefähr 200 Teilnehmende zu Möglichkeiten und Herausforderungen rund um die Förderung von Demokratiekompetenz in Grundschulen aus.
„Insbesondere in dieser von Krisen geprägten Zeit ist es wichtig, die Demokratie schon in Grundschulen erlebbar zu machen“, betonte Prof. Dr. Birgitt Riegraf, Präsidentin der Universität Paderborn, die große Bedeutung von Grundschulen für Demokratiebildung in einem Videogrußwort zu Beginn der Veranstaltung. Dies unterstrich auch Prof. Dr. Volker Schöppner, Vizepräsident für Lehre, Studium und Qualitätsmanagement der UPB und wandte sich direkt an das Publikum: „Die Welt wird besser, wenn Sie mit dem Thema der Demokratiebildung schon in der Grundschule erfolgreich sind.“ Prof. Dr. Bardo Herzig, Direktor der PLAZ-Professional School der UPB, skizzierte daran anknüpfend die Bedeutung der Lehrerbildung für die Demokratie: „Demokratie braucht Bildung – und dies in allen Phasen und an allen Orten der Lehrerbildung von den Universitäten über die Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung bis in die Schulen.“
Gelingensbedingungen der Demokratiebildung im Fokus
Inhaltlich eröffnete Prof. Dr. Sabine Martschinke die Tagung mit ihrem Hauptvortrag „‚Lasst uns mitbestimmen!‘ – Möglichkeiten und Gelingensbedingungen für Mitbestimmung in der Grundschule“. „Kindern Mitbestimmung auf Augenhöhe zu ermöglichen und diese ebenso in den alltäglichen Unterricht zu integrieren wie grundlegend zum Unterrichtsprinzip zu erklären, ist wesentlich für das Gelingen gelebter Demokratie ab der 1. Klasse“, setzte die an der Friedrich-Alexander-Universität Erlagen-Nürnberg forschende und lehrende Grundschulpädagogin den Startschuss für weiteren intensiven Austausch.
Dieser fand in vielfältigen Workshops statt, welche sich über die ganze Bandbreite des Themas erstreckten. So wurde u.a. aus Perspektive aller in der Grundschule beteiligten Fachrichtungen gefragt, was diese dazu beitragen können, Schulen als demokratische Orte zu gestalten. Damit einhergehend wurden auch Möglichkeiten diskutiert, wie und wo Grundschüler*innen aktiv an Demokratie teilhaben können. Dementsprechend empfanden es die am Grundschultag Beteiligten als gewinnbringend, dass Akteur*innen aus allen Bereichen der Lehramtsausbildung sowie Lehrerfort- und -weiterbildung am Grundschultag beteiligt waren. So bot die Veranstaltung Lehrer*innen und Lehramtsanwärter*innen ebenso wie Lehramtsstudierenden sowie Expert*innen aus Aus- und Weiterbildung und auch gesellschaftlichen Akteur*innen der Demokratiebildung die Chance, Impulse zu setzen und ihre Expertise einzubringen.
Demokratiebildung als lebenslanges Lernen
„Dieser Paderborner Grundschultag hat eindrucksvoll gezeigt, dass Demokratie lebenslang gelernt werden muss und gewinnbringende Impulse dazu gesetzt, wie dies schon in der Grundschule gelingen kann“, fasst Prof. Dr. Andrea Becher, Leiterin der Arbeitsgruppe Grundschule plus, den Erfolg der Tagung zusammen. Der Paderborner Grundschultag wird von der Arbeitsgruppe Grundschule plus der PLAZ-Professional School organisiert und von der Ehemaligenvereinigung PLAZEF sowie dem Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Paderborn freundlich unterstützt.