„The best way to predict the future is to invent it“, ist der Leitsatz, der die Teilnehmenden des Eröffnungsvortrags der Kolloquiumsreihe von „Paderborner Perspektiven auf Inklusion – interdisziplinär, diskursiv, praxisbezogen – Kolloquien, Kolleg und Kamingespräche“ im Oktober an der Fassade des Veranstaltungsgebäudes begrüßte. Der Informatiker Alan Kay drückte damit etwas aus, das auch für die Inklusion gilt: es ist möglich, die Welt, wie sie sein sollte, selbst zu entwickeln. Auszuloten, wie dies für den Bereich der Forschung im Kontext inklusiver Bildung angegangen werden kann, ist das zentrale Anliegen der Veranstaltungsreihe PPIK. Das Akronym steht für „Paderborner Perspektiven auf Inklusion – interdisziplinär, diskursiv, praxisbezogen – Kolloquien, Kolleg und Kamingespräche“ und hält ein breites Veranstaltungsspektrum bereit, das in den kommenden drei Jahren insbesondere Doktorand*innen aus ganz Deutschland und der Schweiz, die zu den Themenbereichen Heterogenität und Inklusion forschen, vernetzen soll. Im Oktober wurde die Kolloquiumsreihe des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts feierlich eröffnet.
„Die PPIK-Kolloquiumsreihe möchte vielfältige Perspektiven auf Inklusion eröffnen und Forschende aller beteiligten Disziplinen in Austausch bringen, damit wir alle voneinander lernen“, beschrieben Prof. Dr. Uta Häsel-Weide und Prof. Dr. Brigitte Kottmann im Namen der insgesamt elf an PPIK beteiligten Professor*innen das Kernanliegen der Reihe. Den hohen Stellenwert dieses Ansinnens unterstrich Prof. Dr. Volker Schöppner, Vizepräsident für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement an der Universität Paderborn, der die Anwesenden im Namen des Präsidiums begrüßte: „Die erfolgreiche Einwerbung verdeutlicht die hohe Qualität von PPIK und die Bedeutung der Inklusion insgesamt“. Dass sich diese Qualität aus dem Austausch versierter Wissenschaftler*innen verschiedenster Disziplinen speise, hob Prof. Dr. Bardo Herzig, Direktor der PLAZ – Professional School of Education, in seinem Grußwort hervor: „PPIK ist Ausdruck gelebter Interdisziplinarität“. Damit stellen die verschiedenen Veranstaltungen von PPIK neue Bestandteile der in der Paderborner Lehrkräftebildung bereits seit langem verankerten Inklusion dar. Die Veranstaltungen richten sich auch an Studierende und vor allem auch an Vertreter*innen der Schulpraxis, schließlich sollen verschiedene Perspektiven eingenommen werden.
Den inhaltlichen Auftakt hierzu machte Prof. Dr. Birgit Lütje-Klose (Universität Bielefeld) mit ihrem Vortrag „Schulische Inklusion aus sonderpädagogischer Perspektive – Forschungsstand und Desiderata auf verschiedenen Systemebenen“. In diesem zeichnete sie ein Panorama inklusions- und sonderpädagogischer Forschungen. Dabei leistete sie einen Transfer von der Wissenschaft in den schulischen Alltag. Lehrkräfte müssten in diesem häufig einschätzen, wie Kinder und Jugendliche bestmöglich gefördert werden könnten. Die anwesenden Doktorand*innen ermunterte sie in diesem Kontext: „Was immer zur pädagogischen Unterstützung von Schüler*innen empfohlen wird; es lohnt sich zu erforschen, ob es nicht noch besser geht“. Birgit Lütje-Klose ist Professorin für schulische Inklusion und sonderpädagogische Professionalität. Als eines von zwölf Mitgliedern der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission ist sie darüber hinaus im Beratungsgremium der Kultusministerkonferenz tätig.
An ihren Vortrag schloss sich eine rege Diskussion an, an der sich sowohl die ungefähr 75 im Hörsaal Anwesenden als auch die circa 40 über Zoom Zugeschalteten beteiligten. So illustrierte die Diskussion den von allen Akteur*innen gewünschten Austausch. Dabei wurden nicht nur Aspekte des Vortrags aufgegriffen, sondern auch Anregungen zu weiterführenden Diskursen für den Fortlauf der Reihe mitgenommen.
Beim anschließenden feierlichen Empfang stießen die Beteiligten auf den erfolgreichen Auftakt an und freuten sich auf die vor ihnen liegenden PPIK-Veranstaltungen. Neben dem im Wintersemester montags stattfindenden Kolloquium wird es auch ein Kolleg sowie Kamingespräche geben. Im Kolleg finden die 40 beteiligten Doktorand*innen ein Forum, um den eigenen Dissertationsprozess zu reflektieren. In den Kamingesprächen können zudem im Austausch untereinander sowie mit Professor*innen und Postdoktorand*innen Möglichkeiten beruflicher Laufbahnen diskutiert werden.