Am Montag, den 13. Oktober 2025, beginnt nun die dritte und abschließende PPIK-Kolloquiumsreihe des vom Bundesministerium für Bildung, Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) unterstützten Veranstaltungsformats zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der empirischen Bildungsforschung. PPIK steht für „Paderborner Perspektiven auf Inklusion – interdisziplinär, diskursiv, praxisbezogen – Kolloquium, Kolleg & Kamingespräche“ und baut auf dem bereits regen interdisziplinären Austausch an der Universität Paderborn auf. Die Kolloquiumsreihe findet montags von 16 bis 18 Uhr statt, die Veranstalter:innen laden alle Interessierten herzlich ein, entweder vor Ort oder digital per Zoom teilzunehmen (Raum L3-204, 16-18 Uhr).
Nachdem im ersten Wintersemester die „Strukturen von Inklusion“ und im zweiten die „Kulturen“ im Mittelpunkt der Vortragsreihe standen, werden nun ab Oktober 2025 die konkreten „Praktiken von Inklusion“ thematisiert. Praktiken können grob umschrieben werden mit der Art und Weise, wie etwas getan wird, wobei dabei die Interaktion und die Handlung, Personen und Dinge ebenso betrachtet werden wie die kulturelle Geprägtheit von Praktiken. Schule und Unterricht unter dem Blickwinkel von Praktiken zu betrachten, ermöglicht inklusive, aber auch exklusive Praktiken zu erkennen, zu reflektieren und ggfs. auch zu ändern.
„Wir freuen uns, dass wir mit Prof. Dr. Kerstin Rabenstein von der Georg-August Universität Göttingen eine ausgewiesene Expertin für die Auftaktveranstaltung gewinnen konnten. Ihr Vortrag zum Thema „Was eine praktikentheoretische Perspektive auf inklusive Schule und Unterricht noch leisten könnte. Überlegungen zu einer affekttheoretischen Ethnografie“ verspricht einen interessanten Einstieg“, so Prof. Dr. Uta Häsel-Weide aus der Mathematikdidaktik, die PPIK zusammen mit Prof. Dr. Brigitte Kottmann vom Institut für Erziehungswissenschaft leitet. In den weiteren Vorträgen stellen Nachwuchswissenschaftler*innen und Expert*innen ihre Forschungsergebnisse in Bezug auf Praktiken aus verschiedenen Disziplinen zur Diskussion.
Kolloquiumsreihe, Kolleg und Kamingespräche
Die Veranstaltungsreihe ist insgesamt auf drei Jahre angelegt und bereits im Oktober 2023 gestartet. „PPIK ist auf ein breites Interesse der Nachwuchswissenschaftler*innen gestoßen. Etwa 40 Doktorand*innen, davon circa die Hälfte von der Uni Paderborn, sind laufend im regen Austausch“, betonen Häsel-Weide und Kottmann. Die teilnehmenden Wissenschaftler*innen in Qualifizierungsphasen werden in der Kolloquiumsreihe, einem Kolleg sowie regelmäßigen Kamingesprächen semesterbegleitend in theoretischen und empirischen Zugängen geschult. Die Kolloquiumsreihe bildet ein Forum für interne und externe Fachvorträge sowie für Präsentationen der Doktorand*innen und den fachlichen Austausch. Sie wird jeweils im Wintersemester in einem hybriden Format durchgeführt und richtet sich ausdrücklich auch an alle interessierten Lehrkräfte der Region, an Masterstudierende der Universität Paderborn sowie die Hochschulöffentlichkeit. Es geht darum, zu verschiedenen Aspekten von Inklusion in den fachlichen Dialog zu gehen und aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung gemeinsam zu diskutieren. Das Kolleg dient neben der methodischen und theoretischen Reflexion und der gemeinsamen Diskussion der laufenden Qualifikationsarbeiten, der Vernetzung und der wissenschaftlichen Professionalisierung der Wissenschaftler*innen in Qualifikationsphasen. An dem Kolleg nehmen Nachwuchswissenschaftler*innen sowie interessierte Masterstudierende teil. Die Kamingespräche widmen sich Aspekten des wissenschaftlichen Arbeitens und der Laufbahn in der Wissenschaft aus der Perspektive der Selbststeuerung und -entwicklung. Sie ermöglichen einen niederschwelligen Peer-to-Peer-Austausch.
„hochwertige, inklusive und chancengerechte Bildung“
„Das Thema Inklusion ist nach wie vor aktuell und ein gesellschaftlicher Auftrag an uns alle, Inklusion und Demokratie hängen eng zusammen. Wir profitieren von dem intensiven Austausch und den verschiedenen Perspektiven sowie Expertisen und laden ausdrücklich auch Praxisvertreter*innen, Masterstudierende und die interessierte Öffentlichkeit an die Universität Paderborn ein“, so die Projektverantwortlichen. Durch die PLAZ – Professional School of Education sowie weitere Expertise u. a. aus der regionalen Bildungspraxis werden eine enge Zusammenarbeit und der gegenseitige Transfer von Erkenntnissen unterstützt.
Das BMBFSFJ, ehemals BMBF, finanziert das Kooperationsprojekt zur Förderung und Vernetzung von Nachwuchswissenschaftler*innen, an dem sich elf Professor*innen der Universität Paderborn aus verschiedenen Arbeitsbereichen der Lehrer*innenbildung beteiligen, mit rund 110.000 Euro. „PPIK“ zielt darauf ab, Doktorand*innen bei der Entwicklung und Durchführung interdisziplinärer empirischer Qualifikationsarbeiten zu unterstützen und den bereits bestehenden Diskurs zu intensivieren. Das globale Nachhaltigkeitsziel einer „hochwertigen, inklusiven und chancengerechten Bildung“ (UNESCO-Agenda Bildung 2030) für alle Lernenden bis 2030 ist auch ein konkreter Auftrag an die Universitäten, eine an Inklusion ausgerichtete empirische Bildungsforschung verknüpft mit einer entsprechenden Qualifizierung und Professionalisierung der Lehrenden und Forschenden umzusetzen.
Weitere Informationen, die Vortragsthemen des aktuellen Wintersemesters sowie Details zur Anmeldung können Interessierte der Projektwebseite entnehmen. https://www.uni-paderborn.de/universitaet/ppik